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Tipp: Das Edelweißpiratenfestival in Köln

Bündisches Leben und Musik gehören zusammen wie Fahrt und Kohte. Allen, die nicht nur auf ihre eigenen Lieder am Lagerfeuer abonniert sind und gerne einmal über den (musikalischen) Tellerrand hinausschauen, möchten wir das Edelweißpiratenfestival am 17. Juli in Köln empfehlen.

Neben guter Musik, umsonst und draußen, gibt es beim Edelweißpiratenfestival auch ein wichtiges Stück bündischer Geschichte zu entdecken.
Entstanden ist das Festival aus der Idee heraus das Gedenken an die Edelweißpiraten lebendig zu machen. Die Edelweißpiraten waren Gruppen von Jugendlichen, die sich in der Zeit der Nazi-Diktatur der Gleichschaltung durch die HJ widersetzten und so auf ihre eigene, rebellische Art Widerstand leisteten.
Viele dieser Gruppen standen der damals offiziell verbotenen Bündischen Jugend nahe, gingen auf Fahrt und sangen Lieder, die auch heute noch in bündischen Kreisen bekannt sind. Oft veränderten sie auch Texte bekannter Lieder um ihrer Ablehnung dem herrschenden Regime gegenüber Ausdruck zu verleihen.

In dieser Tradition sieht sich auch das Edelweißpiratenfestival. Musik soll Ausdruck von Meinung und Vielfalt sein. Wie jedes Jahr spielt eine „wilde Mischung aus Klassikern und Newcomern: Engagiert im Wort, weltoffen im Klang, unangepasst im besten Edelweißpiratenfestival-Sinne!“

Mit dabei unter anderem: Hiss / Eierplätzchenband / Billy Rückwärts / Klaus der Geiger Family / Fleur Earth & Band / Hello Piedpiper und viele andere.
Im Rahmenprogramm gibt es Gespräche mit Zeitzeugen und eine Austellung des NS-Dokumentationszentrums zu „Navajos und Edelweißpiraten“.

Alle Bands spielen zweimal auf insgesamt vier unterschiedlichen Bühnen, die teils mehr oder weniger improvisiert sind. Auch das macht den Charme des Festivals aus. Das ganze findet bei freiem Eintritt statt. Spenden sind erwünscht, oder man trägt durch einen Gang zum Getränke- oder Essensstand dazu bei, dass das Festival auch im nächsten Jahr wieder stattfinden kann.

Unter den Zuschauern finden sich übrigens auch immer wieder Bündische in Kluft, die nach dem offiziellen Ende des Festivals die Gitarre auspacken und am Lagerfeuer weitermachen.

Einen kleinen Eindruck vom Festival könnt ihr euch in den folgenden zwei Videos machen.

 

Von:

WoHei kam als Spätberufener zum Christlichen Pfadfinderbund Saar. Heute lebt er in Köln, von wo aus es ihn häufig nach Norden zieht. Dort ist er unter anderem als Crewmitglied auf dem bündischen Segelschiff Mytilus unterwegs. Er fotografiert, schreibt und denkt für schwarzzeltvolk.de

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