Getaggt mit: Interview

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Stadtstreicher Records – Ein Interview

Annika hat sich mit Robert von den Stadtstreicher Records unterhalten.

Stadtstreicher Logo

Annika: Moin Robert, vielleicht beginnst du einfach mal und erzählst was über euch: Was ist Stadtstreicher Records überhaupt?

Robert: Wir sind Martin, Marie und ich, Robert. Und so vor etwa einem Jahr haben wir zusammen ein Musiklabel gegründet. Unsere Vorstellung ist, dass wir mit diesem Label bündische Musik oder mit dem Bündischen verwandte Musik rausbringen, sodass Leute, die eigentlich keine Profis sind und sonst nicht die Möglichkeit hätten eine CD rauszubringen bei uns die Gelegenheit haben. Wir haben letztes Jahr im Mai die venija-CD rausgebracht, die ist ein Erfolg. Venja ist ja vom Laninger Wandervogel, macht alleine Musik und hat auch mit der Heckenkappelle Musik gemacht. Und ganz, ganz, ganz bald gibt es auch die CD von Kai Deutsch vom Pfadfinderbund Boreas (Anm. d. Red.: Die CD ist mittlerweile erschienen. Auf der Homepage könnt ihr reinhören!). Den kennen ja auch recht viele, seine bekanntesten Lieder sind „Jasmin“ oder auch die Neuvertonung von „Das Leben seid ihr“ von Alfred Zschiesche. Das hat er alles ganz alleine aufgenommen, wir machen da nur den Vertrieb.
Wir haben auch einige Zukunftsprojekte: Das erste ist ein Gedichtband, der ein ganz praktisches Format hat – gerade passend für unterwegs – und eine CD dazu. Die Gedichte im Buch sind von mir, auf der CD lesen Tingel und ich die dann vor. Ich schreibe ja ganz viele verschiedene Gedichte, in dem Buch haben wir versucht, eine bündische Auswahl zusammenzustellen.
Das zweite ist die neue CD von Prinz König, wo ich ja auch Mitglied bin. Die kommt auf jeden Fall dieses Jahr noch. Die Band macht dabei alles selber, nur der Vertrieb wird von Stadtstreicher Records übernommen.
Dann haben wir noch weitere Pläne, die liegen aber viel weiter in der Zukunft. Wir bleiben dran, wir machen weiter!
Insgesamt ist das ganze Projekt ne GmbH mit drei Geschäftsführern, wir arbeiten aber unentgeltlich, denn wir haben die GmbH nicht gegründet, damit wir was verdienen. Tun wir auch nicht, das kann man mit dem Konzept auch gar nicht. Es war uns aber wichtig, eine sichere Rechtsgrundlage zu haben. Wir müssen ja unter anderem mit Presswerken zusammenarbeiten können. Neben uns Geschäftsführern gibt es noch ein paar weitere ehrenamtliche Kräfte, die uns hin und wieder mal unterstützen. Der Gewinn aus dem Verkauf geht in zukünftige Projekte, aber auch die Künstler bekommen eine kleine Ausschüttung.

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Tabubruch in aller Munde

Zeit für ein Interview lässt sich neben den bündischen Veranstaltungen auch umzugsbedingt im zivilen Leben, in einer „zivilisierten“ Umgebung finden. So sitzen an einem sonnigen Feiertag Holger Specht und Ebba in einem kleinen Café in Kreuzberg. Holgers Name lässt bei einigen Bündischen inzwischen die Assoziation “Tabubruch” und Prävention sexueller Gewalt im Kopf schwirren. Damit ist das Thema klar.

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Ebba: Holger, wie bist Du zum Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt und Missbrauch von Macht gekommen?

Holger: 2003 gab es einen Fall innerhalb des DPB in Berlin und ich kannte die betroffenen Seiten. Die damalige Bundesführung, vor allem unser Bundesvogt Evi, wollte den Fall transparent gestalten und so habe ich mich mit einem weiteren DPBler, bert, heute Bundesjungenvogt, der Sache angenommen. Schnell war es für uns eine Achterbahn, ein wahnsinniges Trudeln.

Wir haben sicherlich viele Fehler gemacht – trotz der Zusammenarbeit mit einer Beratungsstelle. Sogar unser Ruf stand phasenweise auf dem Spiel.

Für uns war danach klar, dass wir uns im Bund professionalisieren müssen. Daraufhin wurde der Arbeitskreis “Macht und Sexualität” gegründet.

Damals fühlten wir uns durch Literaturrecherchen und kleineren Fortbildungen bei “Kind im Zentrum”, eine Beratungstselle, die mit Betroffenen und Tätern arbeitet, eher “intuitiv kompetent”. Heute sind wir unseres Erachtens gut aufgestellt und haben unsere Krisenpläne und Schutzkonzepte mit Fachleuten besprochen.

Neben meinem Beruf als Mediator bin ich seit gut zwei Jahren Fachkraft für strukturelle Prävention sexueller Gewalt und berate selbst Organisationen der Kinder- und Jugendarbeit. Dennoch löst jeder Fall, den ich Dank des Vertrauens in mich bearbeite, bei mir innerlich und biographisch etwas aus. Ich bin mir inzwischen sehr sicher, dass ich in jungen Jahren meine Macht missbraucht oder gar Schamgrenzen anderer Menschen verletzt habe. Z.B. habe ich eine Art „Mobbing“ gegenüber Jungen, die ich als junger Führer weniger gut leiden konnte, billigend in Kauf genommen. Schamgrenzen verletzend war freilich auch das gemeinsame Nackt baden – dass die Gruppendynamik damals zum Gruppenzwang wurde und ich dafür mindestens mitverantwortlich bin, ist mir im Rückblick mehr als klar. Heute würde ich das gewiss anders machen und ohne selbst aufs Nackt baden verzichten zu wollen, es allen anderen laut und deutlich frei stellen, damit jeder seine eigenen Entscheidungen treffen kann. weiterlesen…

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„Wir bieten einen Raum für eine unbefangene Begegnung“ – ein Interview mit dem Vorbereitungskreis des Exilberäunertreffens

Auf dem HaSiWe hat man nicht nur die Gelegenheit Freunde wiederzutreffen, neue Lieder kennenzulernen und einfach eine große Portion Spaß zu haben, sondern kann auch den Vorbereitungskreis (VK) des Exilberäuners zu einem Interview treffen. So saßen nun am Samstagmorgen nach einer kurzen Nacht vor dem Singewettstreit Karo, Jan, Hagen, Bene und Ebba zusammen.

Informationen zum Vorbereitungskreis findet ihr hier.

Foto: schnipsel

Ebba mit dem Vorbereitungskreis beim Interview. Foto: schnipsel

Schwarzzeltvolk: Wie habt ihr euch als Vorbereitungsgruppe gefunden? Kennt ihr euch schon länger?

Vorbereitungskreis: Nach der Entscheidung der Burg das bündische Leben und die Veranstaltungen für ein Jahr von der Burg fernzuhalten gab es relativ schnell eine Gruppe von Bündischen, die überlegte das Beräuner stattfinden zu lassen. Anders natürlich. Nämlich im Exil. Übrig geblieben sind wir 4. Wir haben zum Teil schon länger beim Beräuner mitgeholfen, ob nun als Liederhefthersteller oder Bardame. Und wir fühlen uns der Burg zum Teil seit Jahren verbunden.

Beim HaSiWe gab es im Vorfeld relativ große Probleme genügend Teilnehmer zu finden. Wie sieht das bei euch aus? Habt ihr schon genug Anmeldungen? Ist es wirklich nötig noch einen weiteren Singewettstreit durchzuführen, obwohl es schon so viele gibt?

Wir haben schon einige Sänger, aber man freut sich natürlich immer über noch mehr. Wir können auf jeden Fall sagen, dass es stattfinden kann. Das Beräuner ist vom Flair her ganz anders als der HaSiWe. Es sind mehr Wandervögel da, er ist viel kleiner und durch die selbstgeschrieben Lieder hat er einen besonderen Charakter, den sonst kein anderer Singewettstreit für uns hat. weiterlesen…

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Meißner hautnah – gerte

Meißner hautnah ist eine Interviewreihe in der wir Menschen zu Wort kommen lassen die auf unterschiedliche Art und Weise mit dem 100-jährigen Jubiläum des Freideutschen Jugendtags auf dem Hohen Meißner in Verbindung stehen. Meißner hautnah soll einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und persönliche Geschichten festhalten, ganz nah dran und so vielfältig wie die Menschen und ihre Bünde.

Heute im Interview: gerte aus dem DPB der für den Meißner den Bereich Technik geleitet hat und Lagervogt war.

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gerte hat sich in der Vorbereitung des Meißner-Jubiläums um die Technik gekümmert. Das sind vielleicht genau die Dinge die man bei einem Lager wie diesem gar nicht unbedingt sehen soll, weil sie irgendwo im Hintergrund ablaufen. Aber daneben ist gerte auch noch Lagervogt und damit, zusammen mit kani, Chef der ganzen Schose.

Das es nicht ganz einfach sein würde mit ihm Mitten im Lagerbetrieb ein Interview zu führen, war irgendwie klar. gerte ist dauernd unterwegs. Und ist er es nicht, dann bin ich es. Aber nach zwei, drei nicht hundert Prozent energischen Versuchen klappt es. Wir treffen uns an der Pressejurte und suchen uns ein sonniges Plätzchen, ein wenig versteckt, damit wir (hoffentlich) unsere Ruhe haben.

Ich muss gar nicht groß fragen wie gerte zum Meißner gekommen ist und warum er eigentlich den Kram mit der Technik macht. Er erzählt einfach drauf los. weiterlesen…

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Meißner hautnah – knolle, rudi und drea

Meißner hautnah ist eine Interviewreihe in der wir Menschen zu Wort kommen lassen die auf unterschiedliche Art und Weise mit dem 100-jährigen Jubiläum des Freideutschen Jugendtags auf dem Hohen Meißner in Verbindung stehen. Meißner hautnah soll einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und persönliche Geschichten festhalten, ganz nah dran und so vielfältig wie die Menschen und ihre Bünde.

Für den dritten Teil haben wir mit rudi, knolle und drea aus dem Mädchenwandervogel Solveigh gesprochen.

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Samstagnachmittag auf dem Meißner-Lager. Ich treffe mich in der Jurte des Mädchenwandervogel Solveigh mit rudi. Ich kenne sie von einem Törn auf Mytilus im vergangenen Jahr. Mit ihr möchte ich darüber sprechen wie sich der Meißner für eine Vierzehnjährige anfühlt.
Wenige Minuten später ziehe ich mit rudi, knolle und drea los. Alleine hat sich rudi nicht getraut.

Ich laufe also mit drei Mädchen im Alter von 14, 15 und 11 Jahren über den Platz und suche eine Ecke abseits des Lagertrubels. Wahrscheinlich hätte ich mir vor gar nicht allzu langer Zeit gar nichts dabei gedacht und mich mit den dreien in die nächstbeste Kothe gesetzt, schließlich regnet es. Diesmal geht mir sofort durch den Kopf wie das wohl aussieht. Der AK Tabubruch zeigt seine Wirkung.
Also steuern wir den Heimathafen an. Dort ist zwar Betrieb, aber nicht so viel, dass es das Interview stören könnte. Mir ist lieber in der Öffentlichkeit zu bleiben und  das ist gut so.

drea ist mit elf Jahren mit Abstand die jüngste mit der ich ein Interview führe. Als ich das eingangs erwähnte fragt sie nur keck, ob das schlimm sei. Natürlich nicht. weiterlesen…

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