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Vom Traum einer eigenen Villa – Tippelei durch die Toskana

Auch eine kleine Gruppe unerschrockener Mädchen aus dem CP Saar zog es in diesem Jahr nach Italien. Katze berichtet für uns von der Tippelei. Sie gibt damit auch ihren Einstand bei schwarzzeltvolk.de. Wir hoffen in Zukunft noch einige Artikel aus ihrem Leben als Sippenführerin zu lesen.

Mit dem italienischen Fahrtenkaudawelsch und den Vokabeln si, no, Luigi, Mario, Spaghetti, Pizza und Mamma Mia! starteten wir vier Mädels unsere Großfahrt nach Italien in die wunderschöne Toskana.

Im Flugzeug hat alles schon angefangen. Je südlicher wir kamen, desto schöner wurde das Wetter und die Aussicht immer besser. Über Pisa machten wir dann erste Erfahrungen mit der frohen, lockeren, sorglosen, also italienischen Mentalität des Piloten. Im Landeanflug suchten wir mit großen Augen die Landebahn und wollten nicht glauben, das der kleine Weg das wirklich ist. Immer tiefer sinkend  konnten wir sehr gut die Dächer der Häuser betrachten und vorallem die Leute auf den Straßen und in ihren Autos sehen. Nach einigen Umkreisungen kam dann endlich die Landung. Schon ernsthaft in Sorge, ob der Pilot überhaupt weiß was er da tut, nach vielem Rumpeln, einer kräftigen Vollbremsung und einem Stoß nach vorne standen wir endlich und konnten den italienischen Boden betreten. Schon jetzt hofften wir, nach dieser nicht ganz vertrauenswürdigen Landung dass der Rückflug besser- und wir einen deutschen Piloten haben würden.

Gleich an diesem Tag wurde uns mehrmals von netten Italienern geholfen, ohne dass wir überhaupt fragen mussten. Außer mit „Mamma Mia!“ hätten wir eh keine Hilfe auf italienisch anfordern können.

So verbrachten wir eine erste, sehr unruhige Nacht auf einer Art Verkehrsinsel in Lucca. Unsere weitere Reise führte uns weiter durch die großen Städte wie Florenz, Siena, Livorno und etwas kleineren Städtchen und Dörfer wie Antella, San Polo und Greve in Chianti, Chiocchio und San Gimignano.

Bemerkenswert zu den großen Städten sind ihre Dome, die man auch noch von weitem sehen konnte und besonders ihre Bauart aus großen, schweren Marmor. Aber auch die vielen kleinen Gassen in den Städten gefüllt mit kleinen Läden bestückt mit ländlichen Spezialitäten geben einem das richtige Feeling für das Land.

Der Beginn unserer Wandertour wurde noch bestimmt mit Zielen wie Tankstellen, Campingplätzen und Sport- und Gartengeschäften um eine passende Gaskartusche für unseren Kocher zu finden. Irgendwann gaben wir die Hoffnung auf und hofften auf gute Lagerplätze wo wir Holz und Gelände zum unbedenklichen Feuermachen finden konnten…

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… und diese fanden wir auch. Nach einem heißen, langen und bergischen Wandertag erreichten wir sehnsüchtig unser Ziel, eine vielleicht bewirtete Schutzhütte. Wie geahnt, war sie im Sommer nicht bewirtet. Doch der Platz bot uns andere Gelegenheiten, wie zum Beispiel: eine Grillhütte mit Feuerstelle, einen Unterstand, wo wir geschützt schlafen konnten, einen Wald mit Feuerholz und gerade mal 100 m bis zu einer Quelle. Besser geht es nicht mehr, dachten wir jedenfalls alle – Bis wir am nächsten Tag in der Nähe von San Polo nach einem Lagerplatz suchten. Wie in Schweden wollten wir auch in Italien einen landestypischen Lagerplatz finden. So wie man eben auch versucht möglichst landestypisch zu essen und zu leben, wenn man Land erlebt.

Eli und Julia berichteten uns schon auf dem Hinweg, das der Platz einfach genial für uns ist und so „idyllisch„. Ich wollte es gar nicht glauben, aber wie ich mich dann selbst überzeugen konnte, wurde der Traum unserer eigenen Villa war!

Auf dem verlassenen Gelände standen zwei Villen. Rundherum große Wiesen, mit Bäumen verschiedenster Art. Möglichkeiten Feuer zu machen gab es auch genug, für Feuerholz musste man nicht weit laufen. Alles war perfekt. Sogar Wasseranschlüsse waren vorhanden, doch leider alle abgestellt. Aber nur halb so wild, zum Ort war es nicht weit und wie in Italien üblich, gab es freistehende, öffentliche Wasseranschlüsse.

Der Platz war wie für uns gemacht. Der perfekte Platz für Pfadfinder! Abends, gemeinsam in kleiner Runde konnte wir sogar die Sonne untergehen sehen. Idyllisch eben.

Am nächsten Morgen stand eine große Wanderstrecke auf dem Programm. Viel bergab, aber auch wieder bergauf. Da wollten wir nach dem anstrengenden Vormittag unseren Augen im Wald kaum trauen, dass das was wir gerade sehen, ein Bach mit einem kleinen Stausee ist: eine echte Waldoase! Wir sehnten uns schon so lange, uns wieder waschen zu können. Wieder wurde ein Traum von uns wahr. Drum zögerten wir erst gar nicht und sprangen sofort in die Oase. Gleich nach der Erfrischung ging es weiter. Doch leider nicht mehr bergab, sondern bergauf. Am Abend hatten wir unser Ziel erreicht, leider war es nur eine Notlösung von Schlafplatz, sodass wir uns unsere Oase vom Nachmittag herbeiwünschten.

Die letzten Tage unserer Fahrt verbrachten wir auf einem Campingplatz in der Nähe von Livorno. Natürlich erst kurz vor Ende der Fahrt fanden wir das richtige Gas für unseren Kocher. Doch dadurch ließen wir es uns richtig gut gehen. Morgens heißes Wasser zum Kaffee brühen und abends ein schönes Festmahl. Wie gewünscht waren wir direkt am Meer. Unser Zeltplatz war gerade mal 50 Meter davon entfernt und wir konnten abends noch relativ lang an den Strand, wo wir ungestört der Sonne beim Untergehen zuschauen und auch unserem Gesang freien Lauf lassen konnten.

 

Nach 2 Wochen Abenteuer erleben ging es gut gebräunt in die kalte Heimat zurück.

Unser Italienisch-Bingo hatte sich auch erfüllt mit Mario, Luigi, Mamma Mia und einem schreckliche Gewitaaarrreeee ! Ciao bella Italia!!

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Von:

Katze stammt aus dem Stamm Fleckenmauer im Christlichen Pfadfinderbund Saar. Dort ist sie als Sippenführerin aktiv. Für schwarzzeltvolk.de berichtet sie direkt von der Basis - aus dem Sippenalltag.

Ein Kommentar zu Vom Traum einer eigenen Villa – Tippelei durch die Toskana

  • Julia (: sagte:

    Ich finde den Bericht richtig gelungen!!!!
    Hört sich so an, dass ihr ganz schön viel spaß hattet :D
    Ich freue mich schon auf die Fahrt!!! & jetzt weiß ich auch, was auch mich zu kommt ;)

    Grüßchen
    Julia

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